Datenterminals am MPD4

In den Systemlisten des ESER wurden Terminals als Abonnentenpunk bezeichnet und mit den Chiffren EC85xx belegt.

Abonnentenpunkt AP5 (EC8505)

DZA Speziell für die Belange der Datenerfassung in Fertigungsabläufen wurde in Zella-Mehlis, damals noch eingeordnet in das Kombinat Zentronik, das halbautomatische Datenerfassungssystem HADES daro 1600 entwickelt. Das System hatte kein Vorbild bei IBM. Das System war eine Gerätegruppe, bestehend aus einer Dezentralen Abfrageeinheit DZA als zentralem Steuergerät und einer Anzahl (1...15) Datenendplätzen DEP. Die Datenendplätze waren je nach Benutzeranforderung konfigurierbar:

Die bis zu 15 Datenendplätze waren über ein spezielles Interface SIF1000 an die DZA gekoppelt und bis zu 1000m von ihr absetzbar. Als Eingabebaugruppen dienten in den Datenendplätzen: Register-Ausweis-Leser, Volltastatur, Alphanumerische Tastatur, Zehnertastatur und Messwertabfrageeinheit. Als Ausgabebaugruppen bzw. -geräte waren verfügbar: Blockdruckwerk (numerisch, 5 Zeilen/s), Seriendruckwerk SD1156 (100 Zeichen/s) als Beistellgerät zum DEP. Das oben genannte Interface SIF1000 war auch für den zentralen Anschluss der DZA vorgesehen, war aber nur für lokale Anschlüsse geeignet. Um die Koppelfähigkeit an die Multiplexoren über Datenübertragungsgeräte zu ermöglichen - dies war die Voraussetzung für die Definition als AP5 des ESER - wurde in Radeberg eine Baugruppe mit der Bezeichnung AST-G zum Einbau in die DZA entwickelt. Die ESER-Prüfung als AP-5 erfolgte gemeinsam mit dem MPD4 im Dezember 1974.

Bildschirmsystem AP62/64 (EC8562/8564)

1975 standen zunächst keine Bildschirmterminals aus der Produktion der DDR zur Verfügung, deshalb wurden alphanumerische Bildschirmgeräte der ungarischen Firma Orion in das Subsystem DFV von Robotron eingeordnet. Beim AP62 handelte es sich um ein Ein-Platz-System, beim AP64 konnten - vergleichbar mit IBM 2848/ IBM 2260 - bis zu 16 Arbeitsplätze an einer Steuereinheit betrieben werden,. Die Datenübertragung erfolgte mit 1200 bit/s nach einer Start-Stop-Prozedur mit halbduplexen Datenaustausch, die Verwendung duplexfähiger Modem brachte wegen der dann kürzeren Umsteuerzeiten deutlichen Performancegewinn.

Abonnentenpunkt AP4210 (EC8506)

Unter der Chiffre EC8506 wurde der Rechner R4201 in einer allgemeinen Anwendung als Terminal in die Nomenklatur des ESER aufgenommen, der physische Anschluss an den MPD erfolgte über eine AS8, als Datenübertragungsprozedur wurde zunächst die für den AP5 definierte Prozedur festgelegt. Bei späteren Realisierungen wurde dann aber die Datenübertragungsprozedur des AP62/64 verwendet. Der Rechner R4201 wurde ca. 1980 auch in einer Applikation als Leitungskonzentrator LK4221 eingesetzt, auch hierbei wurden die genannten Datenübertragungsprozeduren (bzw. bei Kopplung über die SAS eine BSC-Prozedur) verwendet, eine ESER- Chiffre für diesen Einsatzfall wurde nicht beantragt.

Bildschirmsystem EC7920.M

Dieses Bildschirmsystem wurde von Robotron in meheren Varianten produziert, es existierte auch eine Steuereinheit für den direkten Anschluss an die EDVA, (deshalb wurde das System nicht vorrangig im Spezialistenrat 7 des ESER behandelt und auch nicht als Abonenntenpunkt bezeichnet). Mit der Verfügbarkeit der Anschluss-Steuerung SAS im MPD4 wurde der Anschluss der Gerätesteuereinheit EC7921.11M (BSC-Fernvariante) an das betrachtete Subsystem möglich. An diese Steuereinheit konnten bis zu 32 Bildschirmgeräte EC7927.01M angeschlossen werden.

Mikroprozessor-Terminals

Etwa ab 1980 standen eine Reihe Geräte auf Basis der Mikrorechnersysteme K1510 und K1520 zur Verfügung. Hier gab es verschiedene Programmrealisierungen, die eine Kopplung an den MPD4 zuließen, wobei nicht alle Lösungen im ESER angemeldet wurde. Von den Geräten wurden dazu die Datenübertragungsprozeduren des EC8564 oder EC7920 nachgebildet. Offiziell im ESER eingeordnete Terminals waren u.a. EC8565 und EC7925 M.

Schreibmaschinen-Terminal AP70 (EC8570)

In das Robotron-DFV-Subsystem wurde auch der ungarische AP70 eingeordnet, der praktisch eine fernangeschlossenen Schreibmaschine ähnlich dem Terminal IBM 2470 darstellte. Dieses Terminal konnte sich nicht durchsetzen, weil die Bedienung der Schreibmaschine infolge der Belegung mit lateinischen und kyrilischen Schriftzeichen sehr gewöhnungsbedürftig war.