ANT Radeberg

Bereits anlässlich der TELEKOM 88 in Genf wurden 1988 offizielle Kontakte zur BOSCH-Tochter ANT in Backnang (Baden-Württemberg) hergestellt. 1990 wird unter den Bedingungen der neu gegründeten Robotron-Telecom GmbH ein Joint Venture geplant.

Die im Januar 1991 eingeleitete Gesamtvollstreckung der Robotron-Telecom GmbH veranlasst BOSCH kurzfristig zur Neugründung der ANT Nachrichtentechnik Radeberg GmbH.
Im März 1991 wird ein zusammenhängender Teil im Süden des Betriebsgeländes , einschließlich der in den 1980er Jahren neu errichteten Gebäude und Ausrüstungen an die ANT Nachrichtentechnik Radeberg GmbH verkauft und zum 1.April beginnt der Geschäftsbetrieb als eigenständige GmbH mit mehr als 600 Beschäftigten, die vornehmlich aus den bisherigen Bereichen Richtfunk- und Datentechnik als auch aus ehemaligen Querschnittsabteilungen übernommen werden. Der Betrieb ist eine 100% Tochter der Mutterfirma in Backnang. Er wird vollständig neu ausgerüstet und 1994 in Bosch-Telecom Radeberg GmbH umbenannt.

Die Abbildung links zeigt - mit Zentrum bei 51.106, 13.905 - einen Lageplan des unmittelbaren Betriebsgeländes nach vollzogener Neuaufteilung. Der an ANT verkaufte Anteil ist mit Legende 1 gekennzeichnet und umfasst mit 95.931 m², ca. 31% des unmittelbaren Betriebsgeländes.
Auch der weithin sichtbare Antennenmessturm in Großerkmannsdorf bei 51.094576, 13.924051 auf einer Fläche von 3973 m² wird erworben.

Gefertigt werden - bereits während der Umbaumaßnahmen - Multiplexsysteme, Richtfunksysteme und öffentliche Vermittlungssysteme in Zusammenarbeit mit den Werken in Limburg und Offenburg. Die Richtfunkentwicklung in Radeberg bearbeitet Frequenzvarianten Backnanger Richtfunkgeräte für das Overlaynetz der Deutschen Post. Darüberhinaus wird die Erzeugnislinie SK ENSAD 4310, ein Robotron-Vermittlungsrechner für den Export in Länder der ehemaligen Sowjetunion, zur modernisierten Version 4310 M weiter entwickelt und ebenfalls gefertigt. Weitere Aufgaben waren zu Beginn Aufbau, Inbetriebnahme und Wartung von Einrichtungen für die Telekommunikationsinfrastruktur in den neuen Bundesländern. 1993 wurde zusätzlich neben den absehbar auslaufenden Aufgaben am Overlaynetz in Radeberg der Aufgabenkomplex "Teilnehmeranschlußgeräte im digitalen Fernmeldenetz" eingeordnet.

Im Jahr 2000 kaufte PRETTL Elektronik das Objekt, Teilflächen wurden von Marconi-Communications, danach ERICSSON und Telent, belegt . Die Mitarbeiter wurden von den genannten Firmen übernommen.

[Grafik]

Bertram Greve: Gewerbegebiet Heidestraße Radeberg 2010
nachgezeichneter Lageplan